Begrenztes Biegen von Flexstegweichen

Fragen bzw. Probleme bei der Arbeit mit WinTrack

Moderator: IB Schneider

Wievelkoven

Begrenztes Biegen von Flexstegweichen

Beitrag von Wievelkoven »

Hallo,
wieso ist das Biegen von Flexstegweichen (z.B. von Tillig Elite H0) bei max. 15 Grad begrenzt? Wenn ich keinen Fakes aufgesessen bin, sollte mehr möglich sein, und im Handbuch wird darauf hingewiesen, dass beim Biegen eine Prüfung auf techn. Umsetzbarkeit nicht gemacht wird.
Viele Grüße
Uli
guga
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Beitrag von guga »

dann das Gleis "selbst erzeugen§ und hoffen, dass Tillig diese Biegung mitmacht

guga
Ein Plan ist erst dann fertig, wenn nichts mehr entfernt werden kann.
https://www.youtube.com/user/Wintrackv1 ... ist&view=1!
Gast

Beitrag von Gast »

guga hat geschrieben:dann das Gleis "selbst erzeugen" und hoffen, dass Tillig diese Biegung mitmacht
Das ist klar - aber warum wurde im Programm diese Grenze eingebaut?
Viele Grüße
Uli
ET 65
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Beitrag von ET 65 »

Hallo Uli,

weil es irgendwann keinen Sinn mehr macht...

Wenn ein gerades Gleis mit 200 mm Länge auf einen Radius von 1000 mm gebogen wird, hat die innere zur äußeren Schiene eine Differenz von 3,3 mm (äußere Schiene mit 201,65 mm / innere Schiene 198,35 mm für auf gleicher Höhe liegenden Gleisprofilen) bei einem Winkel am Ende von 11,46°. Diese 3,3 mm sind mehr als der Abstand zwischen zwei Schwellen. Wo soll da der Stellmechanismus liegen?
Das funktioniert nur dann, wenn das innenliegende Schienenprofil entsprechend gekürzt wird und die Verhältnisse am Herzstück das Verbiegen überhaupt zulassen.

Für mich sind die 15° mehr als ausreichend, da nach meiner Erfahrung nur maximal bis 5° zusätzlich verbogen wird. Anderenfalls muss eine andere Grundweiche verbaut werden.

Eine detaillierte Begründung zu den 15° wird dir aber nur Herr Schneider liefern können.

Gruß, Heinz
Begeisterter Nutzer von Wintrack seit Version 9... jetzt Version 16
Gast

Beitrag von Gast »

da nach meiner Erfahrung nur maximal bis 5° zusätzlich verbogen wird.
Hallo Heinz,

wieso "zusätzlich"? In WinTrack kann man nur die Selbstbauweichen verbiegen. Das Schwellenband für die Selbstbauweichen wird von Tillig in Y-Form (Außenbogenweiche) geliefert. Da nur die wenigsten die Weiche in dieser Form verwenden werden, sind Verbiegen und Gleislängenanpassung bei diesen Weichen Standard. Wenn man nun z.B. eine W5 (85435) nur um ca. 5 Grad verbiegen könnte, kann man maximal eine ganz normale EW5 mit geradem Stammgleis erhalten. Man kann aber mit diesen Bausätzen Innenbogenweichen bauen, das ist gerade der Clou dieser Weichen und es gibt zig Anlagen damit.

Eine solche würde ich gerne mit WinTrack planen. Aber: Warum macht WinTrack bei 15 Grad Schluß? Das bedeutet bei einer W5 einen Stammgleisradius von fast genau 2000 mm. Wenn ich keinen Fakes aufgesessen bin, sollten kleinere Radien und damit mehr als 15 Grad Verbiegung bei den Tillig Selbstbauweichen kein großes Problem sein.

Natürlich gibt es eine Grenze des Machbaren. Wenn aber im Handbuch steht, dass beim Verbiegen der Selbstbauweichen die Machbarkeit nicht geprüft wird, dann sollte es wg. der Machbarkeit auch keine Grenze im Programm geben.

Entweder eine Grenze, die das Machbare bei den Flexweichen sehr gut abbildet (und eine Anpassung des Handbuchs) oder die Aufhebung der Grenze oder jemand erläutert, warum es nicht mehr als 15 Grad sein sollen (dürfen).

Viele Grüße
Uli
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IB Schneider
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Beitrag von IB Schneider »

Hallo Uli,

wir hatten die Bausatzweichen im Büro.
Leider weiß ich es nicht mehr genau:
entweder hatten wir diese Grenze festgelegt, weil eine stärkere Biegung nicht praktikabel war oder wir haben diese Grenze nach Rücksprache mit Tillig festgelegt.
Ich meine sogar, die Grenze wurde sehr großzügig festgelegt.

Diese Weichen werden in der Regel von Modellbahnern verwenden, die großzügige Radien verwenden wollen.

mfg
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Gast

Beitrag von Gast »

Hallo,

vielen Dank für die Antwort.

Tillig schreibt im Katalog, dass eine W4 zu einer IBW mit 866 mm / 425 mm gebogen werden kann - das sind mehr 15 Grad. Bei mir haben sich eine Reihe von Modellbahnern gemeldet, die Weichen aus Tillig-Bausätzen gebaut haben, die um mehr als 15 Grad gebogen wurden. Es gibt dazu Anleitungen im Web. Irgendwie passen die Aussagen von Tillig und eure Ergebnisse nicht zum realen Ist.

Im Handbuch von WinTrack steht, dass bei diesen Weichen keine Prüfung auf Machbarkeit vom Programm durchgeführt wird. Ich würde anregen, dass ihr so konsequent seid und diese - IMHO unnötige - Grenze deaktiviert.

Viele Grüße
Uli

P.S.: Die 15 Grad als Grenze könnte ich für das durchaus mögliche Verbiegen der Tillig-Elite-Fertigweichen nachvollziehen. Diese Modifikation erlaubt WinTrack aber nicht (... was nicht schlimm ist, man nehme beim Planen dafür die Weichenbausätze).
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IB Schneider
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Beitrag von IB Schneider »

Hallo,

auch wenn Wintrack keine Prüfung auf Machbarkeit leisten kann, muss die Grenze doch sinnvoll sein.

Doch Wintrack soll natürllich nicht ihrer Planung im Wege stehen.
Wo finde ich etwas zur größeren Biegbarkeit? Link?
In der Anleitung zur Weiche finde ich dazu nichts.

mfg
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Uli
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Beitrag von Uli »

Hallo,

Infos zum Verbiegen findet man z.B. bei
https://www.stummiforum.de/t88545f24-Gl ... msg2142685

In den Anleitungen von Tillig steht dazu leider nichts, aber im Katalog von Tillig befindet sich ein Beispiel einer W4-Selbstbauweiche mit Radien, die ein Verbiegen um mehr als 15 Grad erfordern. Ich würde mich arg wundern, wenn Tillig das so prominent veröffentlicht, die Umsetzung aber nicht möglich wäre.

Aufgrund meiner Nachfragen haben mir vier Modelbahner geantwortet, dass sie auf ihren Anlagen Tillig-Selbstbauweichen haben, die um mehr als 15 Grad verbogen sind, z.B. W5-Weichen mit einem Stammgleisradius von ca. 1600 mm. Bei 15 Grad sind es ca. 2000 mm.

Interessant ist, dass keiner von den Vieren seine Anlage am PC geplant hat, sondern alle ganz old-school mit viel Papier. Vielleicht ein Grund mehr, über die Aufhebung der Grenze in WinTrack nachzudenken ... ;-)

Viele Grüße
Uli
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Beitrag von IB Schneider »

Hallo Uli,

können Sie mir den Katalogausschnitt senden. Gerne per Email.

mfg
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