ROCO - U-Anlage 580 x 520
Verfasst: 24.05.2009, 22:46
Liebe Forumsmitglieder!
Ich möchte Euch den Entwurf meiner Anlage zur kritischen Betrachtung übermitteln und darf dazu meine Zielsetzungen der Anlage als Gestaltungsgrundlage erörtern:
Als Thema habe ich mir einen Durchgangsbahnhof ausgesucht und diesen an eine zweigleisige Hauptstrecke angesetzt. Als ehrgeizige Vorgabe habe ich versucht, an der Hauptstrecke nur schlanke Weichen (10°) statt der üblichen 15°-Weichen einzusetzen.
Ich möchte die Anlage in der Gegenwart (Epoche V) ansetzen und mit gegenwärtigen Zügen ausstatten. So ein ICE ist auch ziemlich lang (sogar die Hälfte eines ICE-T reicht, und die Bremswege werden in der Anlage knapp).
Ich habe nach österreichischem Vorbild Rechtsverkehr gewählt (na ja nur auf der Weststrecke, die Südstrecke fährt schön konsequent links).
Im Bahnhof selber sollen die beiden mittigen Gleise als Durchfahrtsmöglichkeit gegeben sein, d.h. möglichst ohne "Ecken" und "kanten" verlaufen. Auch bei einer Raumbreite von 585 cm war schnell klar, dass die Diagonale die längste Strecke im Rechteck ist und diese trotzdem noch länger sein könnte ...
Im Durchgangsbahnhof wollte ich die Möglichkeit schaffen, in jeder Richtung zwei Züge halten lassen zu können und ein drittes Gleis frei für die Durchfahrt zu haben.
Zudem wollte ich noch Pendelzüge bzw. kürzere Züge in beiden Richtungen an- und abfahren und auch halten lassen können. In diesem Bereich habe ich dann 15°-Weichen verwendet.
Das wurde insgesamt ziemlich weichenintensiv und dadurch auch lange.
Jedenfalls länger als der unbeschwert verfügbare Platz, sodass ich einerseits die Bahnhofsein- und Ausfahrt bereits in gekrümmte Bereiche gelegt habe und auch eine Zufahrt (die linke) gleich in einem Tunnel verschwinden liess um die nachfolgenden Radien zu tarnen.
Als Streckenverlauf der Hauptstrecke habe ich eine verschlungenen Acht gewählt und in ein "U" eingeschrieben.
Die verschlungene Acht gibt die Möglichkeit, Wechsel der Richtung durch aussen "tangential" liegende Einzelstrecken zu erzielen, ohne die Gefahr einer Kollision mit dem Gegenverkehr zu haben.
Im sichtbaren Bereich habe ich grosse Radien gewählt (R5 und R6, bzw R9 und R10, bzw. R20 und Flexgleise).
An der hinteren Anlagenseite führt eine Paradestrecke als Hochstrecke mit grossen Radien zu einer Bahnhofsüberquerung mit einer langen Brücke.
Die Radien R2 und R3 habe ich generell aus der Anlage verbannt.
Zur Gleisauswahl komme ich noch später ...
Um den Spielbahncharakter zu mindern, habe ich die Kehren an den Enden des "U" in Tunnel gesetzt und in einem weiteren Tunnel den Abgang zum Schattenbahnhof inszeniert. Wer also auf das plötzliche Auftauchen des erwarteten Zuges hofft, kann dies (wenn die Weiche funktioniert und nichts im Tunnel entgleist) durchaus länger tun.
Zusätzlich zur Hauptstrecke für "Durchgangsverkehr" habe ich noch die Möglichkeit vorgesehen, mit Pendelzügen (Talent Triebwagenzüge) eine eigene Strecke zu fahren.
Auf der linken Seite gibt es einen kleinen Kopfbahnhof mit insgesamt 4 Gleisen. Diese sind jeder von den beiden Richtungsgleisen der Hauptstrecke anfahrbar und können auf der anderen Richtungsstrecke wieder verlassen werden.
Damit habe ich das (Schweizer) Tabu gebrochen, Doppelkreuzungsweichen in Hauptstrecken einzubauen....
Von dem Kopfbahnhof führt die Strecke der Pendelzüge über die hochgelegene Paradestrecke an der hinteren Anlagenseite, zweigt dann vor dem Hauptbahnhof in die eingleisige Strecke für den Richtungswechsel zurück auf die Paradestrecke, kehrt im linken stirnseitigen Tunnel um, folgt der Hauptstrecke bis zum Durchgangsbahnhof und verabschiedet sich dort in den Bereich für "kürzere Züge". Für den Stop der Pendelzüge stehen zwei Kopfgleise zur Verfügung.
Die Retourstrecke ist sinngemäss ident nur eben "andersrum".
Soweit der Personenverkehr (eigentlich der Verkehr von und nicht in Personenzügen).
Als weiteres Thema wollte ich einen Rangierbahnhof mit einer Ladezone eines Gewerbegebietes verfolgen.
An sich ein noch viel flächenraubenderes Thema, wenn man masstabsgetreu arbeiten möchte. Kompromisse sind also gefragt.
Zunächst 15°-Weichen, die auch wegen der (hoffentlich) geringeren Geschwindigkeit nicht unnatürlich sind.
Das Zerlegen der Züge erfolgt, nachdem der Zug in einem der beiden (max drei) langen Rangiergleise abgestellt und die einfahrenden Lok abgekuppelt wurde. Das Zerlegen erfolgt mittels Verschubloks, die ich digital mit einem elektrischen Entkuppler von Roco aufrüste. Auf die Errichtung eines "Abrollberges" habe ich verzichtet.
Die Waggons werden auf der linken Seite zu den Ladezonen gebracht, nach dem Beladen in der richtigen Reihenfolge herausgezogen und in die vier Kopfgleise zur Abholung bereit gestellt.
Den rechten Teil des Rangierbahnhofes bildet ein vereinfachtes Betriebswerk, für E- und Dieselloks mit einer kleinen Wartungshalle.
Drehscheibe und Ringlokschuppen sind als Relikt älterer Epochen vorhanden (so wie z.B. in Klagenfurt) und werden zum Wenden der Dampfloks verwendet.
Den Dampflokbetrieb sehe ich eher als Museumsbetrieb mit historischen Wagen an, die für den Dampfbetrieb technisch erforderlichen Einrichtungen (Bekohlung, Wasseraufnahmen, Entschlackung, Besandung, Schmiergrube) habe ich auf ausserhalb meiner Anlage befindlich angenommen.
Von der Hauptstreck führt eine Abfahrt zum und eine Auffahrt vom Schattenbahnhof. In dieser tiefer gelegten Ebene werden Züge geparkt und die Zugsfolge der sichtbaren Züge bestimmt.
Soweit zur Philosophie.
Nun zur Technik.
Ad eins und erschütternd: Die Gebäude.
Bislang habe ich kaum ansehendliche zeitgenössische Gebäude als Modellbausatz gesehen. Das mag an den erschreckenden Originalen liegen (OK, vielleicht bin ich als Architekt da zu pingelig) oder vielleicht, weil es keinen Markt dafür gibt. Für Tipps bin ich wirklich dankbar.
Ansonsten greife ich zur Selbsthilfe und lasse mir die durchaus guten architektonischen Neubauten als Modell nachbauen (Architekturmodelle 1:87 statt 1:100)
Zweitens: Die Lok- und Weichensteuerung.
Vielleicht habe ich da aus er Sicht professioneller Modellbahner einen Knall, aber ich kann einer digitalen Steuerung schon sehr viel abgewinnen. Keine Blockschaltung von Streckenabschnitten über Relais mit Kilometer gelöteter Kabel, sondern Zugsteuerung, Blocksteuerung, Weichensteuerung und Signalisierung über Laptop mit TrainController von Freiwald.
Vermutlich hat mich die alte Märklinanlage, die mein Vater von über 40 Jahren für uns Buben gebaut hat (jetzt erst weiss ich, wie viel Zeit dies neben seiner Selbstständigkeit gekostet haben muss) mit den vielen Kabeln an der Anlagenunterseite doch nachhaltig beeinflusst (um geschädigt zu vermeiden). Jedenfalls habe ich alle 5 ca 40 Jahre alten Märklinloks digitalisieren lassen und auch diese Anlage auf digitale Zugsteuerung umgestellt. Die Weichen bleiben wohl analog und haben aber immerhin neue Flachbandkabel bekommen.
Na ja, jedenfalls hat diese Märklin-Anlage meine Begeisterung für ein digitales System geweckt. Zumal mit den Bettungsantrieben von Roco auch die Weichen ohne zusätzliche Verkabelung angespeist werden können. Solange die Streckenabschnitte zwischen den Einspeisestellen nicht zu lange sind und nicht zu viele Waggons mit Innenbeleuchtung (LED) die Spannung fressen.
Auch digital hat seine Grenzen. Diese dann aber auch digital.
Das führt zu Drittens: Die Gleise
Der Wunde Punkt meiner Überlegungen. Der Weichenantrieb mit den Bettungselemente ist genial einfach und soweit bislang ersichtlich auch stabil (habe auf einer "Anlage auf der Platte" dzt. rd. 80 Weichen seit 2 Jahren in Betrieb, 3 Booster). Eingeschotterte Gleis sehen zwar sicher besser aus, als die fertigen Bettungsgleise, allerdings ist der Aufwand des Einschotterns doch gewaltig und neben einem Fulltimejob doch abzuwägen.
Jedenfalls habe ich die für die Anlage erforderlichen Bettungsgleise und Weichen bereits beisammen. Der Patentstreit innerhalb Roco macht es ja nicht einfacher, ebay sei Dank kann ich momentan vermutlich sogar ein Geschäft beliefern.
Jedenfalls hat mich von den bisher gesehenen Unterflur-Weichenantrieben noch kein System überzeugen können. Entweder mit separater Verkabelung (Roco) oder mit Servomotoren (um vorbildgerecht langsam zu funktionieren).
Abschliessend und Viertens: Rohbau und Wartung.
Das "U" der Anlage geht über die gesamte Raumbreite, an der Rückseite ist ein ca 50 cm breiter Servicegang vorgesehen.
Von diesem und von Vorne sollte ich zu allen neuralgischen Stellen gelangen können.
Sämtliche Tunnel sind von unten zugänglich, ebenso wie der Schattenbahnhof.
Ich muss halt einmal unter dem Schattenbahnhof "durchtauchen" um zum hinteren Anlagenteil zu kommen.
Einstiegslöcher bzw. Wartungsöffnungen habe ich keine vorgesehen.
Die Anlage soll in Abschnitten zerlegbar sein, ohne zerstörend eingreifen zu müssen, jedoch keine "Modulanlage" sein.
Insbesondere möchte ich Systemeinheiten des Schattenbahnhofes relativ einfach aushängen können, um dann zu den weiteren Anlagenteilen gelangen zu können. vermutlich wird sich der Bahnhof abheben lassen (als Architekt ja angeblich einen Kleinigkeit)
So, nach dieser üppigen Darstellung bitte ich um Eure Durchsicht und Meinung.
Der Plan der Anlage ist momentan mit den Gleistrassen und beginnenden Gebäuden und Verkehrswegen.
Ich glaube, dass zunächst einmal das Konzept optimiert, vermutlich reduziert werden muss und dann eine dem Gesamtkonzept folgende Einbindung der Landschaft folgen sollte.
Ich bin sehr dankbar für konstruktive Kritik und freue mich auf Eure Rückmeldungen.
PS: Die Anlage soll ab Herbst gebaut werden, dann werden Gleispläne 1:1 umzusetzen sien und die Details in natura ersichtlich werden.
Herzlichen Dank im Voraus für Euer Bemühen und
beste Grüsse aus einem sommerlich warmen Wien
Berndt Simlinger
Ich möchte Euch den Entwurf meiner Anlage zur kritischen Betrachtung übermitteln und darf dazu meine Zielsetzungen der Anlage als Gestaltungsgrundlage erörtern:
Als Thema habe ich mir einen Durchgangsbahnhof ausgesucht und diesen an eine zweigleisige Hauptstrecke angesetzt. Als ehrgeizige Vorgabe habe ich versucht, an der Hauptstrecke nur schlanke Weichen (10°) statt der üblichen 15°-Weichen einzusetzen.
Ich möchte die Anlage in der Gegenwart (Epoche V) ansetzen und mit gegenwärtigen Zügen ausstatten. So ein ICE ist auch ziemlich lang (sogar die Hälfte eines ICE-T reicht, und die Bremswege werden in der Anlage knapp).
Ich habe nach österreichischem Vorbild Rechtsverkehr gewählt (na ja nur auf der Weststrecke, die Südstrecke fährt schön konsequent links).
Im Bahnhof selber sollen die beiden mittigen Gleise als Durchfahrtsmöglichkeit gegeben sein, d.h. möglichst ohne "Ecken" und "kanten" verlaufen. Auch bei einer Raumbreite von 585 cm war schnell klar, dass die Diagonale die längste Strecke im Rechteck ist und diese trotzdem noch länger sein könnte ...
Im Durchgangsbahnhof wollte ich die Möglichkeit schaffen, in jeder Richtung zwei Züge halten lassen zu können und ein drittes Gleis frei für die Durchfahrt zu haben.
Zudem wollte ich noch Pendelzüge bzw. kürzere Züge in beiden Richtungen an- und abfahren und auch halten lassen können. In diesem Bereich habe ich dann 15°-Weichen verwendet.
Das wurde insgesamt ziemlich weichenintensiv und dadurch auch lange.
Jedenfalls länger als der unbeschwert verfügbare Platz, sodass ich einerseits die Bahnhofsein- und Ausfahrt bereits in gekrümmte Bereiche gelegt habe und auch eine Zufahrt (die linke) gleich in einem Tunnel verschwinden liess um die nachfolgenden Radien zu tarnen.
Als Streckenverlauf der Hauptstrecke habe ich eine verschlungenen Acht gewählt und in ein "U" eingeschrieben.
Die verschlungene Acht gibt die Möglichkeit, Wechsel der Richtung durch aussen "tangential" liegende Einzelstrecken zu erzielen, ohne die Gefahr einer Kollision mit dem Gegenverkehr zu haben.
Im sichtbaren Bereich habe ich grosse Radien gewählt (R5 und R6, bzw R9 und R10, bzw. R20 und Flexgleise).
An der hinteren Anlagenseite führt eine Paradestrecke als Hochstrecke mit grossen Radien zu einer Bahnhofsüberquerung mit einer langen Brücke.
Die Radien R2 und R3 habe ich generell aus der Anlage verbannt.
Zur Gleisauswahl komme ich noch später ...
Um den Spielbahncharakter zu mindern, habe ich die Kehren an den Enden des "U" in Tunnel gesetzt und in einem weiteren Tunnel den Abgang zum Schattenbahnhof inszeniert. Wer also auf das plötzliche Auftauchen des erwarteten Zuges hofft, kann dies (wenn die Weiche funktioniert und nichts im Tunnel entgleist) durchaus länger tun.
Zusätzlich zur Hauptstrecke für "Durchgangsverkehr" habe ich noch die Möglichkeit vorgesehen, mit Pendelzügen (Talent Triebwagenzüge) eine eigene Strecke zu fahren.
Auf der linken Seite gibt es einen kleinen Kopfbahnhof mit insgesamt 4 Gleisen. Diese sind jeder von den beiden Richtungsgleisen der Hauptstrecke anfahrbar und können auf der anderen Richtungsstrecke wieder verlassen werden.
Damit habe ich das (Schweizer) Tabu gebrochen, Doppelkreuzungsweichen in Hauptstrecken einzubauen....
Von dem Kopfbahnhof führt die Strecke der Pendelzüge über die hochgelegene Paradestrecke an der hinteren Anlagenseite, zweigt dann vor dem Hauptbahnhof in die eingleisige Strecke für den Richtungswechsel zurück auf die Paradestrecke, kehrt im linken stirnseitigen Tunnel um, folgt der Hauptstrecke bis zum Durchgangsbahnhof und verabschiedet sich dort in den Bereich für "kürzere Züge". Für den Stop der Pendelzüge stehen zwei Kopfgleise zur Verfügung.
Die Retourstrecke ist sinngemäss ident nur eben "andersrum".
Soweit der Personenverkehr (eigentlich der Verkehr von und nicht in Personenzügen).
Als weiteres Thema wollte ich einen Rangierbahnhof mit einer Ladezone eines Gewerbegebietes verfolgen.
An sich ein noch viel flächenraubenderes Thema, wenn man masstabsgetreu arbeiten möchte. Kompromisse sind also gefragt.
Zunächst 15°-Weichen, die auch wegen der (hoffentlich) geringeren Geschwindigkeit nicht unnatürlich sind.
Das Zerlegen der Züge erfolgt, nachdem der Zug in einem der beiden (max drei) langen Rangiergleise abgestellt und die einfahrenden Lok abgekuppelt wurde. Das Zerlegen erfolgt mittels Verschubloks, die ich digital mit einem elektrischen Entkuppler von Roco aufrüste. Auf die Errichtung eines "Abrollberges" habe ich verzichtet.
Die Waggons werden auf der linken Seite zu den Ladezonen gebracht, nach dem Beladen in der richtigen Reihenfolge herausgezogen und in die vier Kopfgleise zur Abholung bereit gestellt.
Den rechten Teil des Rangierbahnhofes bildet ein vereinfachtes Betriebswerk, für E- und Dieselloks mit einer kleinen Wartungshalle.
Drehscheibe und Ringlokschuppen sind als Relikt älterer Epochen vorhanden (so wie z.B. in Klagenfurt) und werden zum Wenden der Dampfloks verwendet.
Den Dampflokbetrieb sehe ich eher als Museumsbetrieb mit historischen Wagen an, die für den Dampfbetrieb technisch erforderlichen Einrichtungen (Bekohlung, Wasseraufnahmen, Entschlackung, Besandung, Schmiergrube) habe ich auf ausserhalb meiner Anlage befindlich angenommen.
Von der Hauptstreck führt eine Abfahrt zum und eine Auffahrt vom Schattenbahnhof. In dieser tiefer gelegten Ebene werden Züge geparkt und die Zugsfolge der sichtbaren Züge bestimmt.
Soweit zur Philosophie.
Nun zur Technik.
Ad eins und erschütternd: Die Gebäude.
Bislang habe ich kaum ansehendliche zeitgenössische Gebäude als Modellbausatz gesehen. Das mag an den erschreckenden Originalen liegen (OK, vielleicht bin ich als Architekt da zu pingelig) oder vielleicht, weil es keinen Markt dafür gibt. Für Tipps bin ich wirklich dankbar.
Ansonsten greife ich zur Selbsthilfe und lasse mir die durchaus guten architektonischen Neubauten als Modell nachbauen (Architekturmodelle 1:87 statt 1:100)
Zweitens: Die Lok- und Weichensteuerung.
Vielleicht habe ich da aus er Sicht professioneller Modellbahner einen Knall, aber ich kann einer digitalen Steuerung schon sehr viel abgewinnen. Keine Blockschaltung von Streckenabschnitten über Relais mit Kilometer gelöteter Kabel, sondern Zugsteuerung, Blocksteuerung, Weichensteuerung und Signalisierung über Laptop mit TrainController von Freiwald.
Vermutlich hat mich die alte Märklinanlage, die mein Vater von über 40 Jahren für uns Buben gebaut hat (jetzt erst weiss ich, wie viel Zeit dies neben seiner Selbstständigkeit gekostet haben muss) mit den vielen Kabeln an der Anlagenunterseite doch nachhaltig beeinflusst (um geschädigt zu vermeiden). Jedenfalls habe ich alle 5 ca 40 Jahre alten Märklinloks digitalisieren lassen und auch diese Anlage auf digitale Zugsteuerung umgestellt. Die Weichen bleiben wohl analog und haben aber immerhin neue Flachbandkabel bekommen.
Na ja, jedenfalls hat diese Märklin-Anlage meine Begeisterung für ein digitales System geweckt. Zumal mit den Bettungsantrieben von Roco auch die Weichen ohne zusätzliche Verkabelung angespeist werden können. Solange die Streckenabschnitte zwischen den Einspeisestellen nicht zu lange sind und nicht zu viele Waggons mit Innenbeleuchtung (LED) die Spannung fressen.
Auch digital hat seine Grenzen. Diese dann aber auch digital.
Das führt zu Drittens: Die Gleise
Der Wunde Punkt meiner Überlegungen. Der Weichenantrieb mit den Bettungselemente ist genial einfach und soweit bislang ersichtlich auch stabil (habe auf einer "Anlage auf der Platte" dzt. rd. 80 Weichen seit 2 Jahren in Betrieb, 3 Booster). Eingeschotterte Gleis sehen zwar sicher besser aus, als die fertigen Bettungsgleise, allerdings ist der Aufwand des Einschotterns doch gewaltig und neben einem Fulltimejob doch abzuwägen.
Jedenfalls habe ich die für die Anlage erforderlichen Bettungsgleise und Weichen bereits beisammen. Der Patentstreit innerhalb Roco macht es ja nicht einfacher, ebay sei Dank kann ich momentan vermutlich sogar ein Geschäft beliefern.
Jedenfalls hat mich von den bisher gesehenen Unterflur-Weichenantrieben noch kein System überzeugen können. Entweder mit separater Verkabelung (Roco) oder mit Servomotoren (um vorbildgerecht langsam zu funktionieren).
Abschliessend und Viertens: Rohbau und Wartung.
Das "U" der Anlage geht über die gesamte Raumbreite, an der Rückseite ist ein ca 50 cm breiter Servicegang vorgesehen.
Von diesem und von Vorne sollte ich zu allen neuralgischen Stellen gelangen können.
Sämtliche Tunnel sind von unten zugänglich, ebenso wie der Schattenbahnhof.
Ich muss halt einmal unter dem Schattenbahnhof "durchtauchen" um zum hinteren Anlagenteil zu kommen.
Einstiegslöcher bzw. Wartungsöffnungen habe ich keine vorgesehen.
Die Anlage soll in Abschnitten zerlegbar sein, ohne zerstörend eingreifen zu müssen, jedoch keine "Modulanlage" sein.
Insbesondere möchte ich Systemeinheiten des Schattenbahnhofes relativ einfach aushängen können, um dann zu den weiteren Anlagenteilen gelangen zu können. vermutlich wird sich der Bahnhof abheben lassen (als Architekt ja angeblich einen Kleinigkeit)
So, nach dieser üppigen Darstellung bitte ich um Eure Durchsicht und Meinung.
Der Plan der Anlage ist momentan mit den Gleistrassen und beginnenden Gebäuden und Verkehrswegen.
Ich glaube, dass zunächst einmal das Konzept optimiert, vermutlich reduziert werden muss und dann eine dem Gesamtkonzept folgende Einbindung der Landschaft folgen sollte.
Ich bin sehr dankbar für konstruktive Kritik und freue mich auf Eure Rückmeldungen.
PS: Die Anlage soll ab Herbst gebaut werden, dann werden Gleispläne 1:1 umzusetzen sien und die Details in natura ersichtlich werden.
Herzlichen Dank im Voraus für Euer Bemühen und
beste Grüsse aus einem sommerlich warmen Wien
Berndt Simlinger